Jeder Mensch
braucht täglich Vitamine, damit alle lebenswichtigen Stoffwechselreaktionen
reibungslos ablaufen können. Da die meisten Vitamine vom
Menschen nicht selbst hergestellt werden, müssen diese mit
der Nahrung aufgenommen werden. In winzigen Mengen aufgenommen
sind sie für Wachstum, Stärkung und Erhaltung der Gesundheit
unentbehrlich. Die Vitamine werden in eine fettlösliche und
eine wasserlösliche Gruppe unterteilt. Am besten werden die
Vitamine mit einer ausgewogenen Vollwertkost aufgenommen.
Durch Fehlernährung kann es zu Mangelerscheinungen wie Schlafstörungen,
chron. Müdigkeit, schlechter Immunabwehr und vielen anderen
Befindlichkeitsstörungen kommen. Zu den Risikogruppen gehören
Kinder und Jugendliche die einen erhöhten Bedarf an Vitamin
B6, C, D und E haben. Auch alte Menschen haben einen erhöhten
Vitaminbedarf, da alle Stoffwechselvorgänge verlangsamt sind.
Hinzu kommt, daß Senioren oft schlechte Zähne haben
und dadurch die tägliche Rohkostration wegfällt. Alten-
und Pflegeheime mit einseitiger Küche machen dann die Situation
für den Betagten nicht besser. Wird der Ernährungszustand
älterer Menschen durch zusätzliche Vitamingaben unter
Anleitung eines erfahrenen Therapeuten verbessert, kann nach einer
gewissen Zeit eine Straffung des Gewebes und der Haut sowie eine
stärkere Herzleistung festgestellt werden. Der Geistes- und
Gemütszustand alter Menschen kann sich ebenfalls durch Vitamingaben
verbessern.
Schwangere und Stillende haben einen erhöhten Bedarf an Folsäure
und anderen B-Vitaminen, Raucher benötigen mehr Vitamin C
und auch bei übermäßigem Alkoholkonsum fehlen
oft die B-Vitamine. Bei chronischen Krankheiten des Verdauungssystems
sowie bei Krebs fehlen die Vitamine oder sie werden nicht mehr
richtig aufgenommen. Hinzu kommt, daß jeder Mensch einen
individuellen Vitaminbedarf hat. Menschen die geistig sehr aktiv
sind brauchen mehr Vitamin C und B. Temperamentvolle Menschen
die besonders viel Nebennierenrindenhormone ausschütten haben
ebenfalls einen erhöhten Bedarf an Vitaminen.
Diabetiker sind besonders gefährdet. Sie neigen im besonderen
Maße durch die schlechte Stoffwechsellage zur Bildung von
freien Radikalen. Gefäßverengungen oder grauer Star
sind die Folge.
Im Einzelfall sollte daher immer von einem Arzt oder einem erfahrenem
Therapeuten entschieden werden, welche Vitamine bzw. Spurenelemente
eingenommen werden müssen. Es ist in keinem Fall eine Selbstbehandlung
zu empfehlen, da durch die Präparate auch einiges im Körper
durcheinander geraten kann.
Welche Vitamine haben welche Aufgaben?
Vitamin A
wird auch als Retinol bezeichnet. Vitamin A ist wichtig für
den Sehvorgang, für die Gesundheit von Haut und Schleimhaut
und für die Knochenbildung. Bei Vitamin A-Mangel kommt es
zu Nachtblindheit, Wachstumsstörungen und erhöhter Infektanfälligkeit.
Vitamin B1 wird auch als Thiamin bezeichnet. Vitamin B1 ist vor
allem für den Abbau von Kohlenhydraten und somit für
die Gewinnung von Energie aus diesen von Bedeutung. Bei Vitamin
B1-Mangel kann es unter anderen zu Müdigkeit und Muskelkrämpfen
kommen.
Vitamin B2 wird auch als Riboflavin bezeichnet. Vitamin B2 spielt
vor allem im Energiestoffwechsel eine Rolle. Bei Vitamin B2-Mangel
kann es zu Schleimhaut- und Hautschäden kommen. Vitamin B2
macht die Haut schön.
Vitamin B6 wird auch als Pyridoxol bezeichnet. Vitamin B6 spielt
vor allem im Proteinstoffwechsel (Eiweißstoffwechsel) eine
Rolle. Bei Vitamin B6-Mangel kann es zu Krämpfen, Hautschäden
und Anämie (Blutarmut) kommen. Vitamin B6 gibt Muskelkraft.
Vitamin B12 wird auch als Cobalamin bezeichnet. Vitamin B12 ist
vor allem bei der Entwicklung aller Körperzellen von Bedeutung.
Bei Vitamin B12-Mangel kann es zu Anämie (Blutarmut) und
Störungen im Nervensystem kommen. Vitamin B12 unterstützt
Zellaufbau und Blutbildung.
Vitamin C wird auch als Ascorbinsäure bezeichnet. Vitamin
C ist wichtig für die Bildung von Kollagen, einem Gerüstbaustein
der Haut, der Knochen, der Zähne und des Bindegewebes. Vitamin
C spielt somit auch eine große Rolle bei der Wundheilung,
der Narbenbildung und dem Wachstum des Körpers. Vitamin C
baut die Körperabwehr auf, stärkt das Bindegewebe und
die Knochen.
Vitamin D wird auch als Calciferol bezeichnet und nimmt eine Sonderstellung
unter den Vitaminen ein. Bei ausreichender UV-Bestrahlung (Sonnenlicht)
der Haut kann dieses Vitamin vom Körper selbst gebildet werden.
Im Mangel sind Muskelfunktion und Knochenbildung gestört.
Vitamin E wird auch als Tocopherol bezeichnet. Vitamin E nimmt
eine wichtige Funktion im Fettstoffwechsel ein, indem es als natürliches
Antioxidans ungesättigte Fettsäuren vor Zerstörung
(Oxidation) schützt. Es trägt somit zur Stabilität
von Zellwänden und zum Erhalt von Hormonen und Enzymen bei.
Vitamin E scheint auch bei der Vorbeugung von Krebs und Herzinfarkt
von Bedeutung zu sein.
Vitamin K wird auch als Phyllochinon bezeichnet. Die Bedeutung
von Vitamin K für den Körper liegt in seiner Beteiligung
an der Bildung verschiedener Blutgerinnungsfaktoren und dem Knochenaufbau.
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